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Internationale

Regatta

Ratzeburg

3./4. Juni 2023

Alle Screenshots: DRV/Sportdeutschland.tv

GESCHRIEBEN VON HANSJÖRG KÄUFER

Ulmer setzen Zeichen der Stärke

Recht durchwachsen verlief die bisherige Saison für Ulmer Rennruderer und Rennruderinnen. Jetzt, auf dem Ratzeburger Küchensee, gelang einigen aus dem Ulmer Team ein geradezu entfesselter Auftritt - sogar der Sprung ins Nationalteam rückte in greifbare Nähe. Katrin Volk, Noah Anger, Romy Dreher und Harriet Wappler-Niemeyer drängten sich den Disziplintrainern förmlich auf. Zudem lieferte U-23-Leichtgewicht Manuel Mützel einen viel beachteten Auftritt ab.

Zu alter Stärke fand Katrin Volk zurück. Mit ihrer Partnerin Sophia Krause (Limburg) siegte sie an beiden Renntagen im gewichtsoffenen Doppelzweier der Frauen. Der Einzug ins Finale gelang den beiden mühelos und auch dort fanden die Konkurrentinnen kein Mittel um das bestens aufgelegte Duo ernsthaft zu gefährden. Volk/Krause fuhren in einer eigenen Liga und siegten jeweils mit vier Längen. Zur Erinnerung: die Beiden kennen sich seit Jahren. 2018 holten sie an der U-23-WM in Poznan/Polen Silber im leichten Doppelzweier. Als nächster Schritt ist wieder der Gang in die leichte Klasse geplant. Das dort geforderte Gewicht von 59 kg sollte für das erfahrene Duo kein Problem darstellen, schwieriger wird, ob der oftmals sperrige Ruderverband (DRV) das Duo zu den nächsten World-Cups in Varese (Mitte Juni) und Luzern (Anfang Juli) entsendet. Über diese Stationen, so plant man jedenfalls im URCD, soll dann das Ticket zur Ruder-WM in Belgrad (September) gelöst werden.

Die entscheidenden Eigenschaften im Rennrudern sind eine hervorragende Physis, Leidenschaft und eine gute Technik. All das vereint der 20-jährige Noah Anger auf sich. Man macht sich nicht der Übertreibung verdächtig, ihn zu den Besten seines Jahrgangs zu zählen. Und so war es kein Wunder, dass Christian Viedt, einst URCD-Trainer, jetzt für den U-23-Achter am Leistungszentrum Dortmund verantwortlich, den Ulmer in seinen Achter holte. Diese mit Ruderern aus ganz Deutschland besetzte Crew harmonierte überaus gut und ruderte derart effizient, dass bereits kurz nach der Startphase eine Bootslänge zwischen ihnen und dem Feld lag. Im Ziel war der Vorsprung in Längen nicht mehr zu erfassen. 17 Sekund am ersten, 12 Sekunden am zweiten Renntag bedeuten im Achter Welten. So gesehen kann die U-23-WM in Plovdiv/Bulgarien (19.Juli - 23. Juli) für den sympathischen Ulmer kommen.

Weiterhin gute Karten für eine Teilnahme in Plovdiv hat Romy Dreher. Nach beeindruckenden Saisonleistungen im Einer und Doppelzweier verstärkte sie in Ratzeburg diesmal den leichten Doppelvierer. Zusammen mit Finja Rothard (Trier), Charlotte Haltjes (Mülheim) und Kristin Burkert (Heidelberg) waren nach 1000 Metern bereits 3 Längen herausgerudert. Im Ziel musste sich die Konkurrenz mit 5 Längen deklassieren lassen.

Dank einer vorderen Platzierung in einer zuvor in Hamburg absolvierten Einer-Überprüfung brachte sich Harriet Wappler-Niemeyer ebenfalls für einen Startplatz für Plovdiv ins Spiel. Durchaus denkbar wäre der Einsatz in einem Mannschaftsboot. In Ratzeburg gelang ihr mit wechselnden Partnerinnen im U-23-Doppelzweier ein zweiter und ein vierter Platz.

Einen weiteren Doppelerfolg steuerte Manuel Mützel im leichten U-23-Einer zu der guten Ulmer Bilanz bei. Nach einem eher verhaltenen Saisonauftakt zeigte sich der 19-jährige Neu-Ulmer bestens aufgelegt. Nahezu deckungsgleich der Verlauf seiner beiden Rennen: sofort nach dem Start setzte er sich an die Spitze des Feldes und kontrollierte in der Folge souverän seine Gegner, die mit drei Längen und mehr das Nachsehen hatten.

Die nächste wichtige Station und abschließendes Casting der Bundestrainer auf dem Weg nach Plovdiv sind die nationalen Meisterschaften der Junioren und U-23er auf dem Baldeneysee in Essen vom 22. - 25. Juni.

INFO  Livestream Ratzeburger Regatta 2023

2023 Ratzeburger Regatta 01
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