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Klare Ansage: WM-Medaille im Achter als Ziel

von Ute Gallbronner

Ruderer Urs Käufer greift wieder an - Max Reinelt und Kerstin Hartmann in Lauerstellung

Das Ziel von Urs Käufer und seinem Partner Filip Adamski ist ehrgeizig: Sie wollen in den Achter und bei der WM in Polen eine Medaille holen. Die Vorbereitungen der Ruderer sind in vollem Gange.

Das Eis auf dem Dortmund-Ems-Kanal ist endlich weg, die Boote längst wieder im Wasser. Länger als sonst mussten die Ruderer am Leistungszentrum im Ruhrgebiet warten, bis ihr Revier wieder frei befahrbar war. Wettermäßig entschädigt wurden sie im italienischen Sabaudia. "Wir hatten zwei Wochen Sonne, das gabs noch nie", erzählt der Ulmer Urs Käufer.

Nach den Olympischen Spielen in Peking hat er sich entschieden auch nach seiner Bundeswehrzeit weiter am Riemen zu ziehen. Neuen Schwung geben dem 24-Jährigen die ersten Prüfungen im Studium: Ein Schnitt von etwa 1,8 - das kann sich sehen lassen.

Viel hat sich seit Peking geändert, wo die deutsche Ruderflotte böse untergegangen ist. Der Vierer ohne um Käufer hatte Pech, der Achter erlitt Schiffbruch. "Das wollen wir vergessen machen", betont Käufer und will dabei mithelfen. Das Ziel von ihm und seinem langjährigen Mannheimer Partner Filip Adamski ist ein Rollsitz im Flaggschiff.

"Wir mussten erst einmal alle zueinander finden. Es war schon ein wenig verwirrend am Anfang", sagt Käufer mit Blick auf die Zeit in Sabaudia, die vergangene Woche zu Ende gegangen ist. 20 Athleten waren in Italien dabei, erstmals hatte dabei der neu eingesetzte Cheftrainer Hartmut Buschbacher das Sagen. Über die Riemen-Männer wachen zudem Bundestrainer Ralf Holtmeyer und Stützpunktcoach Christian Viedt.

Auch körperlich bekamen die Recken den frischen Wind zu spüren. Intensiver und umfangreicher waren die Einheiten als zuletzt, neue Reize wurden gesetzt - im Falle von Käufer nicht ganz freiwillig. Er selbst plagte sich eine Zeit lang mit Rückenproblemen, schwerwiegender war allerdings Adamskis Sehnenscheiden-Entzündung. Die zwang den Mannheimer an Land, Käufer in den Einer: "Das war hart, aber es hat mir physisch unwahrscheinlich viel gebracht."

In zwei Wochen stehen nun ein Ergometertest und die Langstrecke in Leipzig an. Es folgen Ende April die deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg. "Dort wollen wir unter die ersten drei kommen, und wir wollen uns für den Achter qualifizieren", sagt Käufer gerade heraus. Das soll nicht alles sein: Das Flaggschiff will unbedingt die Scharte von Peking auswetzen, als man meilenweit am Finale vorbeiruderte, und aufs WM-Podest zurück. "Das sind hohe Ziele, aber sie sind durchaus realistisch", glaubt Käufer - und allemal ein Grund sich weiter zu schinden.

Mit Max Reinelt hat sich ein zweiter Athlet vom Ulmer Ruderclub Donau - zumindest vorläufig - in Dortmund häuslich eingerichtet. Er gehört noch zum U-23-Kader, der zuletzt in Kroatien an der Form gearbeitet hat. Vor allem auf dem Ergometer ist Reinelt aber eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Etablierten. Für ihn gilt es nun die Kraftwerte aufs Wasser zu bringen. Dann steht dem Wehrdienstleistenden vielleicht die Ruder-Welt offen.

Kerstin Hartmann hat sich gegen den Umzug nach Dortmund entschieden. Die 20-jährige Studentin versucht von Ulm aus den Anschluss zu halten. Mit der Rostockerin Marlene Sinnig hat sie eine neue Partnerin bekommen, mit der sie nun versucht so oft es geht auch im Zweier zu trainieren.

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